Reisebericht 9: Jordanien 16.11. - 03.12.2007

Der Grenzuebertritt verlaeuft reibungslos und das Visa wird direkt gegen Bezahlung von 10 JD (sFr. 16.-) an der Grenze ausgestellt. Jordanien ist kein billiges Reiseland, die Leute sind eher distanziert und die Gastfreundschaft der vorher bereisten Laender Tuerkei und Syrien bleibt unerreicht. Sobald die Grenze ueberschritten ist, erscheint alles sauberer, organisierter, die Haueser ordentlicher.

Der Besuch der Ruinen von Jerash, einer der schoensten Beispiele einer roemischen Provinzstadt hier im Mittleren Osten welche vor 2000 Jahren etwa 20'000 Einwohner hatte, begeisterte uns. Denn ausnahmsweise wurde das Campieren innerhalb des Gelaendes von der Polizei abgesegnet, und so wanderten wir fruehmorgens ganz alleine durch die Saeulenstrasse, bewunderten das Theater und liessen uns durch den ovalen, riesigen Hauptplatz beeindrucken.

Die moderne Hauptstadt Amman, gebaut auf 20 Huegeln, fordert uns Velofahrern einiges ab, denn es gibt wohl keine flache Strasse und demenstprechend viele Aufstiege.

Die Stadt Madaba, beruehmt fuer die schoenen Byzantinischen Mosaike, erreichen wir gegen viel Wind ankaempfend welcher Dreck und Plastiksaecke herumwirbeln laesst. Da an diesem Tag Wahlen stattfinden, sind Parolenrufe und Autogehupe vorherrschend. Und es ist das erste Mal, dass Kinder mit Steinen nach uns Velofahrern werfen. Ein Sport entlang dem Kings Highway, welcher uns nicht wirkllch erfreute.

Die Fahrt zum Toten Meer bot herrliche Ausblicke. Die Erfahrung im 30% Salz enthaltenden Wasser zu schwimmen, wollten wir uns nicht entgehen lassn. Der Auftrieb im Wasser ist zu gross, schwimmen ist nicht moeglich, aber darin balancierend zu sitzen ist ein lustiges Gefuehl. Entlang dem Toten Meer zu strampeln gefiel uns, es ist landschaftlich beeindruckend und immer wieder hielten wir an um die Salzablagerungen zu bewundern.

Eines Abends stellten wir dann unser Zelt wie immer etwas abseits der Strasse auf, wollten gerade mit Kochen beginnen, als ein Pickup mit Machinengewehr und einem Soldaten am Druecker, auf uns zufaehrt. Gedankenlos hatten wir nahe der Israelischen Grenze campiert. Freundlich aber bestimmt wurden wir aufgefordert unser Lager zu raeumen. Zu alledem fangen wir noch den 5. Platten ein.

Der Aufstieg am naechsten Tag, vom tiefsten Punkt der Erde, -410 Meter auf 1300 MueM ist hart, zudem werden wir von Millionen von Fliegen geplagt. Abends stellen wir fest, dass wir unseren persoenlichen Hoehenmeter-Rekord erzielten, 1807 m auf 47 km.

Der Besuch von Petra, der rosaroten, antiken Stadt der Nabataeer (Araber welche die Gegend in der Vor-Roemischen Zeit beherrschten) ist sicherlich das Highlight von Jordanien. Drei Tage lassen wir uns bezaubern von tiefen, engen Schluchten mit bizarren Felsformationen aus vielfarbigem Gestein, klettern auf Felsen, wandern ueber Berge, bestaunen die Graeber, Fassaden, Treppen und das Theater - alles aus dem Stein gehauen.

Fast ohne Verkehr radeln wir auf dem Kings Highway weiter zum Wadi Rum, schlafen hier bei einer Beduinenfamilie neben Kamelen, Ziegen, Huehner, Katzen, spielen Ball mit den drei Kindern und unternehmen zusammen mit Tyson (einem Velofahrer aus den USA) eine taegige Jeeptour durch die Wueste. Die Felsformationen, Sandduenen, natuerlichen Steinbruecken sind toll, aber es ist schon sehr touristisch.

Die Weiterfahrt ans Rote Meer, nach Aqaba, ist die am wenigsten anstrengende Fahrt in ganz Jordanien, waehrend 90 km von 930 m runter auf den Meeresspiegel - ein schoener Abschluss.

Von Aqaba setzen wir mit der Faehre ueber nach Nuweiba, Aegypten. Nun sind wir im entspannten Schnorkel- und Tauchparadies Dahab und geniessen das Meer, faulenzen, lassen es uns gut gehen und warten auf die Ankunft von Andreas, Pius's Neffen. Er wird uns auf der Reise durch Aegypten begleiten. Wir freuen uns darauf.

7.12.2007


Entlang dem
Toten Meer in Jordanien


vom Toten Meer auf
-410m nach
Taifa auf 1300m



Dana in Jordanien


Petra Jordanien

Wadi Rum