Reisebericht Nr. 70 - Frankreich / Spanien vom 20.4.2019 - 16.7.2019

20.4.2019 - 16.7.2019 Schweiz - Frankreich - Spanien - Frankreich - Schweiz - 5300km

Tagelswangen - Hochjura - Rhonetal - Avignon - Perpignon - Barcelona - Valencia - Cazorla - Cuenca - Puenta la Reina - Bayonne - Tours/Loire - Doubs - Waldshut - Tagelswangen - Vals

Der Start glückt, das Wetter ist sonnig und warm und so lassen wir die Wintersachen zu Hause, was sich schon ein paar Tage später als Fehler erweist.
Wir nehmen die Gelegenheit wahr und besuchen unterwegs Velofreunde; Bea und Pit in Römerswil, Heinz und Heidi in Büren a/A und Brigitte und Klemenz in Fräschels. Ueberall werden wir verwöhnt, geniessen liebenswürdigste Gastfreundschaft und tauschen viele Geschichten und Erlebnisse aus.
Im Hochjura ist dann Schneeregen angesagt, sodass wir im Hotel, welches zur Hälfte in der Schweiz und zur anderen Hälfte in Frankreich liegt, unterschlüpfen. Entlang der Rhone bläst uns der Mistral heftig in den Rücken. Mandel-, Kirschen-, Aprikosen-Bäume und Reben erfreuen unser Auge. Bei Aigues Mortes bezaubern nebst der Burg mit Stadtmauer auch die Salinen und die Flamingos in den Seen. Da die Berge wettermässig schlecht sind, bleiben wir an der attraktiven Mittelmeer-Küste statt Andorra anzusteuern. Barcelona ist uns dann zu hektisch, aber Valencia zieht uns in den Bann. Dann gehts inland. Los Herreros und danach die grandiosen fast menschenleeren Schluchten mit den in den Fels gehauenen Häusern begeistern sicher jeden Velofahrer.
Als wir den Pass nach Cazorla überqueren, öffnet sich eine hügelige Landschaft bepflanzt mit Olivenbäumen. Olivenbäume so weit das Auge reicht. Im hübschen Cazorla besuchen wir unsere Freunde Salva und Loreli, geniessen ein paar entspannte Tage die tolle Gastfreundschaft und schwelgen in Erinnerungen vergangener Velotouren. Die Fahrt durch die La Mancha mit den durch Don Quijote berühmten Windmühlen ist heiss, 42 Grad und fast kein Schatten. In Cuenca, einer weiteren schönen mittelalterlichen Stadt, machen wir einen Ruhetag und erholen uns von einer eingefangenen Lebensmittel Vergiftung. Danach gehts quer durch Spanien bis ins Baskenland; schöne Täler, sehr hübsche Dörfer mit mittlalterlichen Stadtmauern und bezaubernde Altstädte.
Entlang der französischen Atlantikküste gehts alles auf Radwegen vom schönen Bayonne hoch bis Royan. Zwischendurch sehen wir Austernzuchten in der Bucht von Arcachon und erklettern die riesigen Sanddünen in Pilat. 350 km weiter nordöstlich gelangen wir nach Tours/s Loire. Es ist nun wieder heiss und die Radwege der Loire entlang sind eher monoton zum strampeln, doch das Schloss Chambord mit seinem mit 32km langen Mauer umgebenen Park ist fantastisch. Die Doubs ist abwechslungsreich, und immer wieder staunen wir über die vielen Kanäle die ganz Frankreich durchziehen.
3 Monate, davon 3 Tage Regenwetter und fast immer in freier Natur übernachten - so ist die Veloreise, auf kleinen Strässchen oder Radwegen, ein Hochgenuss, und die schönen Städte und Dörfer von Spanien und Frankreich machen diese Tour zu einem tollen Erlebnis.