Reisebericht 6: Krim - Istanbul - Ankara - Göreme Kappadokien (Türkei)

Nach Beendigung meines Russisch-Kurses fahren wir mit unseren Rädern noch eine eindrucksvolle Rundtour im Süden der Krim. Zurück auf dem Camping feiern wir dann gebührend Abschied.

Nach 36 Std. Überfahrt mit dem Fährschiff übers chwarze Meer kommen wir am August über den Bosporus, welcher Asien und Europa trennt, in eine der schönsten Metropolen der Welt. Istanbul, 14 Mio Einwohner, Moderne und Tradition prallen aufeinander. Die Stadt bezaubert uns mit den imposanten Moscheen, den märchenhaften Palästen und den farbenprächtigen Bazaren.

In Istanbul dürfen wir bei Servas Leuten wohnen (wer wissen möchte was Servas ist: wwww.servas.ch - s. auch Link auf unserer Webpage) für eine ganze Woche. Und in Istanbul treffen wir auch Merthan, einen Schweizer/Türken, und er läutet gleich die unglaubliche türkische Gastfreundschaft ein. Die wunderschöne Fahrt mit Merthan entlang dem Bosporus bis zum Schwarzen Meer und dem anschliessend leckeren Fischessen, sowie eine Disconacht mit unseren Gastgeberinnen, waren das Tüpfchen auf dem i unseres Istanbul Aufenthaltes.

Um dem Stadtverkehr zu entgehen, nahmen wir die Fähre bis zum Schwarzen Meer, und radeln von hier der Küste entlang. Ja, radeln ist vielleicht etwas hoch gegriffen, denn die Steigungen sind oft bis zu 20% steil, und so schieben wir die Räder häufig, und da merken wir dann wie schwer diese sind. Zudem ist es heiss und feucht, der Schweiss rinnt in Augen, Mund und Nase, die Kleider sind klatschnass. Doch nachts kühlt es etwas ab und lässt uns herrlich schlafen. Das Radfahren in der Türkei ist wegen der Leute ein Hochgenuss. Die schon angesprochene Gastfreundschaft kennt fast keine Grenzen. Die Leute winken und lächeln uns zu, und wir werden täglich viel beschenkt. Auf einem Campingplatz am Schwarzen Meer verbringen wir ein Wochenende - und diese beiden Tage trinken wir soviel türkischen Tee, essen so viele türkische Spezialitäten, dass wir fast platzen. Die Liste der Liebenswürdigkeit und Gastfreundlichkeit könnte beliebig lange fortgesetzt werden, denn es vergeht kein Tag ohne.

Nur schwer trennen wir uns von der Schwarzmeer Küste und fahren Inland. Hier erleben wir einen solchen Sturm, dass ich einmal die Kraft nicht mehr aufbringe und das Rad nicht mehr zu halten vermag. Zudem blasen uns die Böen von einer Strassenseite zur anderen, hüllen uns in Staubwolken und fegen uns auch mal in den Strassengraben. Eine Gewitterfront kommt immer näher. Gerade rechtzeitig finden wir ein kleines Waldstück in dessen Schutz wir fliehen können. Schon fallen die ersten Tropfen. Schnell sitzen wir gemütlich und windgeschützt im Zelt. Die Temperatur am Mittag war noch 42 Grad, doch jetzt sind wir froh, lange Hosen und Faserpelz dabei zu haben und einen wärmenden Kaffee kochen zu können. Pius's Hinterrad erwischt später einen Dorn und so ist nach 5677 km Fahrt der erste Plattfuss zu flicken.

Ankara - die Hauptstadt der Türkei - beginnt eigentlich schon 30 Km vorher, überall werden Neubausiedlungen im Schnellzugstempo hochgezogen. Die Stadt wächst unvorstellbar rasch, sie muss jedes Jahr mit über 100'000 Zuwanderern klar kommen. Die Türkei hatte 1960 eine Einwohnerzahl von 28 Mio, im Jahr 2005 dann 70 Mio, was bedeutet, dass das Durchschnittsalter 28 Jahre beträgt.

In Göreme sind wir nun seit einigen Tagen und durchstreifen stundenlang die Tuffstein Täler, unglaubliche Felsformationen in allen Farben, Felsenkirchen und aus dem Fels gehauene Wohnungen lassen uns immer wieder staunen. Die märchenhafte Landschaft zieht uns in seinen Bann und wir können nicht genug bekommen davon.

Hier kommen uns Beat und Lore Schmid aus Vals besuchen, und das ist wundervoll. Gemeinsam mit Claudia und Sahli, unseren neu erworbenen Sponsoren (Firma Xvet, Handel mit Futtermittel Zusatz) sowie Sohn Ege, können wir komfortabel im Auto sitzend die Gegend erkunden. Dazu wir werden verwöhnt mit türkischen Spezialitäten. Der Besuch ist von allzu kurzer Dauer und schon heisst es wieder Abschied nehmen. Doch die Aussicht auf ein nächstes Treffen mildert die Traurigkeit etwas.

Das Visa für Syrien können wir nun nach 2 Wochen Wartezeit abholen gehen in Ankara, zudem mussten wir einen "letter of recommendation" von der Schweizer Botschaft beschaffen.

Am 13.9. beginnt nun die Ramadan Zeit, und wir sind gespannt wie sich dies auf unsere Reise auswirken wird. Von hier werden wir in den Süden an die Küste fahren und wir freuen uns ganz gewaltig, denn dort werden wir uns mit unseren Töchtern Nicole und Tanja treffen Ende diesen Monat.


Bosporus - Istanbul

 

Hagia Sophia Istanbul
Hagia Sophia Istanbul

 

In der Hagia Sophia in Instanbul
In der Hagia Sophia in Instanbul

 

Goereme
Goereme

 

Tomatenpureeherstellung
Tomatenpuree-
herstellung