Reisebericht Nr. 63 - Baja California Mexico - 25.10. - 28.11.2014, 1800km und 12'770 Hm
Total der USA/Canada/Baja Reise vom 1.5. - 28.11.2014, 11650km und 113'166 Hm

Der Grenzübertritt von USA nach Mexiko ist eine Sache von 5 Minuten. Niemand will etwas von uns, d.h. das Immigrationsbüro ist versteckt und so radeln wir ohne Visaformular direkt zu den ersten Warmshowers Gastgebern in Mexiko. Wie herzlich und gastfreundlich wir aufgenommen werden, wie überall hier in Mexiko, ist unglaublich toll. Am nächsten Tag müssen wir viel Geduld aufbringen für das Baja Visa, welches jeder Tourist der länger als 7 Tag hier verweilen will für 25 Dollar kaufen muss. Das heisst; Visaformular besorgen, auf die Bank einzahlen gehen, mit der Bestätigung dann quer durch Tijuana zurück an die Grenze ins Immigrationsbüro um den Visa-Stempel zu erhalten. Eine Busladung Chinesen trifft gerade zwei Minuten vor uns ein, so heisst es warten im kleinen stickig heissen Büro des freundlichen Zöllners.

Am nächsten Tag geht die Reise weiter. Die ersten 40km raus aus Tijuana können wir mit dem Veloclub mitfahren und haben somit ein Begleitfahrzeug dabei. Die ersten drei Tage - bis San Quintin sollte man vernünftigerweise mit dem Bus zurücklegen - sind weder landschaftlich schön noch angenehm zu fahren, denn es hat einfach viel zu viel Verkehr. Teilweise auch verursacht durch die Transporte der Gemüse die hier in den unzähligen riesigen Gewächshäusern und Pflanzungen für den Export in die USA gezogen werden. Schade wäre nur, das schöne Städtchen Ensenada zu überspringen. Hier wurden wir von unserem jungen Warmshowers Gastgeber an alle interessanten umliegenden Orte gefahren, und von ihm und seiner Familie mit bestem Mexikanischem Essen bekocht. Nach San Quintin wird's landschaftlich sehr attraktiv so dass man alle 500m anhalten möchte um Fotos zu schiessen. Die vielen unzähligen Kakteen-Arten sind einfach wunderschön und es wird einem das Gefühl vermittelt, in einem angelegten Kakteen-Garten herum zu spazieren. Und da zwischendrin zu zelten ist einmalig. Klar muss man aufpassen dass man keine Stacheln - weder in den Bauch noch in den Velopneu - erhält. Die Stille in der Wüste, der blinkende Sternenhimmel ohne Lichteinfluss sind einfach traumhaft. Die hügelige Landschaft mit den Vulkanen, Steinformationen oder den Tafelbergen und die farbenprächtigen Sonnenuntergänge machen das Radeln hier abwechslungsreich. Die Temperaturen sind meist angenehm, Aufstiege ohne Wind warm genug (38 Grad C). Insgesamt 20 Tage im Sattel in Baja, ein paar Tage Pause unterwegs am Strand oder Sightseeing und noch 10 Tage Ferien in Los Cabos, das sich vom Wirbelsturm Odile langsam erholt. Baja California ist eine lohnenswerte Tour, wegen den teilweise engen Strassen jedoch nicht empfehlenswert für Touren Anfänger. Obwohl hier doch vermerkt werden soll, dass die mexikanischen Autofahrer und vor allem die Lastwagenfahrer meist sehr rücksichtsvoll gegenüber Radfahrern sind.