Reisebericht 60: USA 3 und Kanada, Great Divide MB Trail 20.6.2014 - 25.07.2014

Kremmling (Co)- Steamboat Springs - Rawlins (Wy) - Lander - Dubois - Jackson - Teton - Yellowstone - Missoula (Montana) - Seeley Lake - Bigfork - Whitefish - Eureka - Fernie (Canada) - Sparwood - Banff - 3286km, 28640 Hm

Total Great Divide Km 4488km und 39890 Höhnenmeter


In Kremmling treffen wir auf unsere Freunde Jutta und Thomas die mit dem Camper in den USA unterwegs sind und geniessen eine kurze Zeit zusammen. Nachts ist es immer noch kalt sodass die Wasserflaschen morgens oft gefroren sind. Schwierig sind aber vor allem die starken Winde die uns nur mit einer Geschwindigkeit von 5 - 7km/h vorankommen lassen, und ausgerechnet aus Westen balsen die berühmt berüchtigten Wyoming Winde. So ist der Entschluss nach Norden auf Asphalt zu radeln hervorragend, vor allem, weil dieser Weg durch das traumhaft schöne Wind River Tal führt. Und vom Tagwotee Pass aus sind tolle Aussichten auf die Teton Berge ein Genuss.

In Jackson treffen wir unseren Freund Adi und können ihm die erste Nacht den Luxus der Übernachtung in einer Villa bieten, denn eine spontane Einladung der liebenswürdigen Karen und David ermöglicht uns dies.

Im ersten Camping mit Adi in Jenny Lake sehen wir dann den ersten Schwarz-Bären. Teton mit seiner Gebirgskette ist wunderschön, aber Yellowstone ist fantastisch mit seinen Fumarolen die durch ihre thermophilen Bakterien bunt gefärbt werden, die geothermalen Quellen, den etwa 300 aktiven (die Hälfte der weltweit existierenden) Geysiren und den Schlammpools. Aber ebenso faszinierend sind die frei umherstreifenden Wildtiere, wie die Gabelantilope, Wapiti- und Maultier-Hirsche, Bisons, Elche, Koyoten - um nur einige zu nennen.

Am 4. Juli, dem Nationalfeiertag, verfolgen wir noch ein Rodeo und sind ganz froh, auf dem Velo und nicht auf einem Bullen sitzen zu müssen.

Ueber unzählige Pässe, meistens auf Waldwegen, und vom Seeley See auf schmalem Pfad der kaum genug Platz bietet für das Velo mit den Taschen, ist das Radfahren nicht immer einfach, aber es macht Freude in dieser grossartigen Natur und bietet Freiheit pur. In dieser Gegend sehen wir auch unzählige Bären Häufchen, ein Hinweis dass etwas Lärm angebracht ist um die Bären nicht zu überraschen. Auch beim campieren hängen wir nun immer die Taschen die Essen oder Duftstoffe aufweisende Dinge enthalten, sicher in die Tannen um die Bären nicht anzulocken. Einen Pass überqueren wir an welchem gerade eine Schneelawine mit Geröll und Baumstämmen weggeräumt wird, sodass wir doch einfacher als erwartet in Eureka eintreffen. Dieser letzte Ort in USA bietet noch ein Japanisches Restaurant, gute Sushi geniessen wir vor der Weiterreise nach Kanada.

Da hübsche Städtchen Fernie lässt uns noch einen Ruhetag einschieben, in Sparwood besichten wir den weltgrössten Lastwagen und trennen uns von Adi, denn er fährt auf Asphalt weiter während wir die autofreien Schotterstrassen vorziehen. Die letzten 3 Tage bieten noch alles was das Radlerherz begehrt. Pässe, Natur pur, Seen und Berge, Flussdurchquerung, Wildtiere aber auch ein nervenaufreibendes Stück auf tiefem Schotter mit Verkehr der uns in Staubwolken einhüllt. Wenn wir in Banff eintreffen ist es fast ein Schock, zurück im Trubel mit Massen von Touristen. Aber ein Indisches sowie ein Thai Restaurant verführen uns zu Schlemmereien, und so geniessen wir dies zusammen mit Adi. Er hat ein Auto gemietet und verlässt uns um nach Vancouver zu fahren und heim zu fliegen. Es war eine gute Zeit des Beisammen seins. Wir werden nun von hier via den Icefield Parkway nach Jasper, dann nach Vancouver radeln.