Reisebericht Tansania Nr. 49, 9.09.2011 - 31.10.2011

Tukuyu - Mbeya - Iringa - Mikumi - Dar es Salaam - Sansibar - Bagamoyo - Moshi - Arusha

Der Sueden von Tansania ist landschaftlich abwechsulngsreich und huegelig. Nur schade, dass wohl alle Leute im Englischunterricht den Satz "give me money" lernen. Da kommt uns nicht von ungefaehr der Song von Polo Hofer in den Sinn: "Bini gottfriedstutz en Kiosk oder bini oeppe e Bank....". Tansania ist kein Land fuer Radler mit schwachen Nerven, denn Busse und Lastwagenfahrer kennen kein Pardon und die schwaecheren Strassenteilnehmer werden bei ruecksichtslosen Ueberholmanoevern von der Strasse gedraengt. Durch den Mikumi Nationalpark radeln zu duerfen war ein beeindruckendes Erlebnis; vom Velosattel aus sehen wir jede Menge wilder Tiere (alles ausser Loewen).

In der chaotischen 3 Millionen Hauptstadt Dar-es-Salaam, mit soviel Stromausfaellen wie sonst nirgendwo erlebt, sind Roland und Annemieke (Radfahrer aus Holland die hier leben), unsere lieben Gastgeber.

Mit der Faehre gehts dann auf die langersehnte, magische Gewuerzinsel Sansibar. Die Ueberfahrt musst hart verdient werden, denn unzaehlige Maenner wollten Billete verkaufen, natuerlich zu ueberhoehten Preisen und mit allen moeglichen Tricks. Stone Town, die Altstadt Sansibars, mit seinen engen Gassen und reich verzierten Holztueren und Balkonen laedt zum umer streifen ein. Mit dem Velo ist die Insel dann schnell umrundet. Zwischendurch werden ein paar Tage Ferien am Strand eingeschoben, bevor dann unsere Freunde Jutta und Thomas eintreffen und liebenswuerdigerweise einen neuen Kocher, Ersatzteile fuers Velo und Lesestoff mitbringen. Nur kurze Zeit bleibt uns zusammen zu verbringen, bevor wieder jeder seines Weges zieht.

160km vor Moshi, (dem Ort von welchem taeglich etwa 200 Touristen den 5895 m hohen Kilimanjaro erklimmen), campieren wir idyllisch an einem Fluss mit Aussicht auf die Pare Berge. All dies nuetzt uns nicht viel, denn Pius entwickelt hohes Fieber ueber Nacht und er wird apathisch. Trotz Malaria Notfallmedikament geht das Fieber nicht zurueck. Ich wuenschte mir, dass Touristen mit Autos zum Camp kaemen. Ein unglaubliches Gluecksgefuehl durchstroemt mich, als abends tatsaechlich zwei Jeeps einfahren. Unsere Rettung, denn am naechsten Morgen packen die beiden lobenswerten Schwestern mit ihren Maennern die Waren um und verladen uns mit allem Gepaeck und Velos auf und in die Jeeps und fahren mit uns nach Moshi. Im Spital ist der Bluttest fuer Malaria negativ und der angezeigte Infekt wird mit Antibiotika behandelt. Vier Tage spaeter sitzen wir wieder im Sattel nach Arusha. Eine Safari durch Tarangire - Serengeti - Ngorogoro Nationalparks wird unternommen. Das Beobachten von ganz nah der "big 5" (Loewe, Leopard, Elefant, Bueffel, Nashorn) nebst vielen anderen Wildtieren begeistert immer wieder. Die letzte Nacht in Tansania campieren wir spontan nochmals im Busch, denn Pius wird von solch starken Kraempfen geplagt, dass an ein Weiterfahren nicht zu denken ist. Einige Maasais schauen uns beim Aufstellen unseres "Hauses" zu, bevor sie mit ihren Stecken und Lanzen weiter wandern.