Reisebericht Nr. 47, Simbabwe und Sambia, 1.7.2011 - 18.8.2011

Simbabwe
Victora Falls - Harare - Kariba

Ein eindrueckliches Naturschauspiel sind die Viktoria Wasserfaelle welche 107 Meter, Gischt verspritzend in die Tiefe donnern. Sie sind sogar im Backpacker, welcher 1 km entfernt liegt, zu hoeren. Das Radeln in Simbabwe macht Freude, denn die Leute sind freundlich und strahlen eine herzliche Froehlichkeit aus. "Hello, how are you" lautet die Begruessung der Kinder wie Erwachsenen und alle winken uns zu. Als Velofahrer wird man hier respektvoll behandelt.

In der Hauptstadt Harare versuchen wir dann erfolglos ein Aethiopien Visa zu erhalten. Neue Vorschriften seit ein paar Wochen. So werden wir dieses Land wohl ueberfliegen.

Am Kariba See duerfen wir ein Bungalow von den Leuten benutzen, welche uns bereits in Harare fuer eine Woche beherbergten. Vor der Haustuere grasen hier nachts die Hippos und Elefanten wandern vorbei. In Simbabwe werden wir immer wieder eingeladen zum uebernachten, zum essen, auf ein Taesschen Tee oder um das Zelt im Garten aufzustellen - eine herzliche Gastfreundschaft.

Sambia
Lusaka - South Luangwa

Der Grenzuebertritt ist problemlos und das Visa fuer 30 Tage ist innerhalb von 5 Minuten direkt an der Grenze fuer 50 $ ausgestellt. Die liebenswerten, hilfsbereiten und froehlichen Leute machen das Land zu einer herrlichen Radlerdestination. Wenn wir durch ein Dorf radeln dauert es nicht lange bis der Ruf "Mazungu" (Fremder) ertoent, daraufhin kommen alle Kinder zur Strasse gerannt, winken und rufen lachend "How are you". Selbst die allerkleinsten Hosenscheisser die bestimmt nicht wissen was sie rufen, sind lautstark dabei. Wenn Pius Fotos von den Kindern macht, wollen alle aufs Bild, und wenn er es ihnen dann zeigt, so huepfen diese auf und ab vor Freude und es gibt Ahs und Ohs und viel Gelaechter. Die Landschaft mit den mit vielen verschiedenen Baeumen bewachsenen Huegeln ist fantastisch und die Doerfer sind mit ihren Rundhuetten nun wirklich afrikanisch. Die Hauptstadt Lusaka mit den Gegensaetzen zwischen modernsten Shoppingcenters und den reichen Gegenden und den mit Abfall uebersaeten sog. Compounds wo die Leute eingeengt mehr schlecht als recht leben, koennte groesser nicht sein.

An einem Tag nach 5 Plattfuessen campieren wir abends gegenueber einer Siedlung. Alle Leute schauen vorbei und plaudern mit uns, denn fast jeder spricht Englisch was natuerlich das Reisen hier im suedlichen Afrika interessant macht. Am naechsten Morgen haben wir weitere 2 platte Reifen. Nach dem Flicken geht auch noch die Velopumpe kaputt. Was nun? Ein Einheimischer hoert sich unsere missliche Lage an und anerbietet sich ins naechste Dorf zu fahren um eine Pumpe aufzutreiben. Nach einer Stunde ist er zurueck und wir sind gluecklich weiterfahren zu koennen. Im naechsten Dorf kann dann eine Velopumpe erstanden werden. Auch die Flick-Kleber sind aufgebraucht, und so lernen wir von den Afrikanern, dass dazu ein alter Veloschlauch beste Dienste tut.

Beim South Luangwa Nationalpark bleiben wir 10 Tage, es ist zu schoen um weiter zu fahren. Das Camp liegt direkt am Fluss gegenueber des NP, und hier trifft man viele interessante Reisende. Schoen zu beobachten sind die Krokodile, Hippos, Voegel und Antilopen usw. Nur die huebschen Meerkatzen Aeffchen sind eine Plage. Nicht nur dass sie alles Essbare stehlen, sondern sie zerreissen auch unser Zelt um an einen darin liegenden Apfel zu gelangen. Nachts dann fibriert die Luft von Tierlauten, und den mampfenden Hippos direkt neben dem Zelt zuzuhoeren ist ein Erlebnis. Doch die Hoehpunkte waren die bis zu 9 Elefanten die das Camp nachts besuchten. Man hoert nur das Rascheln des Laubes beim Auftreten ihrer Fuesse, das Knacken der Zweige die sie abbiegen und das Knurren ihres Magens wenn sie so nah am Zelt vorbei gehen dass man sie beruehren koennte. Dies ist allerdings nicht zu empfehlen, denn das Zelt wird von ihnen als Einheit respektiert und solange man nicht rausschaut oder z.b. einen Arm rausstreckt, passiert einem nichts. Doch etwas bange wird einem schon bei dem Gedanken eines Misstritts.

Bei einem Game-Drive haben wir grosses Glueck. Zwei junge Loewenmaennchen wandern ueber eine Ebene direkt auf das Safari-Auto zu und stolzieren laessig direkt an uns vorbei. So nah solche majestaetische Tiere zu sehen ist sehr eindruecklich. Dann heisst es, den gleichen Weg zurueck zu fahren, 80 km Schotterstrasse, 50 km Asphalt. Der Vorteil liegt darin, dass wir diesmal wissen wo Wasser erhaeltlich ist. Das Zelt im Busch aufzuschlagen ist nie ein Problem, es bieten sich genuegend Gelegenheiten. Und wir lieben die Ruhe und Einsamkeit des Busches und den Sternenhimmel ueber uns.