Reisebericht Nr. 45, Suedafrika - Swaziland - Lesotho, 20.02.2011 - 27.04.2011

Johannesburg - Rustenberg - Polokwane - Constantia - Krueger N.P. - Graskop - Nelspruit - Swaziland - Piet Retief - Royal Natal - Ladybrand - Lesotho - Port Elizabeth

Suedafrika ist ein bezauberndes Land mit abwechslungsreichen Landschaften, liebenswuerdigen Leuten die uns eine unerreichte Gastfreundschaft angedeihen lassen, und einer faszinierenden Tierwelt.
In Johannesburg starten wir unseren Heimweg ueber Afrika. Das rasante Tempo (Geschwindigkeitsbeschraenkung auf allen Strassen ist 120 km) der Autos die allzu nahe an uns vorbei donnern geben uns ungewollte Adrenalinschuebe. Unsere Nerven liegen nach 2 Tagen blank. Eine Routenaenderung bringt uns auf verkehrsarme Nebenstrassen und ab sofort erfreuen wir uns wieder des Radelns.

Vom 1. Tag an erleben wir eine echt tolle Gastfreundschaft, alles von Erhalt von Geld, Zwischenverpflegungen, Gratis-Uebernachtungen in Hostels oder Einladungen zum Essen und ein bequemes Bett. Auch das Zelten auf den Farmen wird immer freundlich bewilligt. Es dauert einige Tage bis wir uns eingewoehnt haben, wissen wo wir einkaufen koennen, wie ernst wir die Warnungen zu nehmen haben usw. Als das erste Mal auf einem Campingplatz das Hinweisschild steht "Beware of Crocodiles and Hippos" zoegerten wir doch eine Weile das Zelt aufzubauen. Taeglich begegnen wir Tieren, wie Warzenschweine, Paviane sowie andere Affenarten und viele Voegel. In einem Nationalreservat kann mit dem Rad auf Erkundungsfahrt gegangen werden und auf diese Weise sehen wir Herden von Zebras und Gnus die wild davonstieben und Strausse. Was fuer tolle Eindruecke! Spaeter, auf der Farm von Mara und Koos die uns zu sich nach Hause einluden, bekommen wir unser erstes Hippo ganz nah zu Gesicht und mit dem Squad-Bike duerfen wir ihren eigenen Wildpark erkunden. Hier sehen wir zum ersten Mal eine Giraffenmutter mit ihrem suessen Jungen. Dann fahren uns Mara und Koos zum 180km entfernten Krueger Nationalpark. Giraffen in ihrer majestaetischen Groesse, Zebras, Gnus und verschiedene Antilopen gibt es zuhauf, ein Loewe ruht sich im Schatten eines Busches aus und an einem Wassertuempel grast ein Hippo, im Hintergrund suhlen sich Bueffel. Elefanten sind ganz nahe zu beobachten, doch wenn diese mit den Ohren wackeln und in unsere Richtung stampfen, wird mir bange.

Die Fahrt entlang des Blyde River Canon bietet viele schoene Aussichten auf die Schlucht, huegelige angebaute Nadelwaelder sowie urspruenglichen Regenwald. Der Aufstieg zur Grenze von Swaziland hats in sich mit Steigungen von 10-15% und oft heisst es schieben. Der gewaehlte Zoll hat fast keinen Grenzverkehr und die Zoellner sind bei unserer Ankunft gerade mit ihrem Mittagessen (Pap = Maisbrei und Fleisch) beschaeftigt. Erst als Pius fraegt, ob kein Stempel im Pass benoetigt wuerde, steht ein Beamter auf. Hektik ist hier noch ein Fremdwort. Swazilands vorheriger Koenig ist beruehmt wegen seiner 100 Frauen und 600 Kinder. Sein Nachfolger, einer seiner Soehne, muss sich noch gewaltig anstrengen, denn er hat erst 19 Frauen! Doch es regt sich Opposition gegen die Monarchie.

Die Nationalparks entlang der wunderschoenen Drakensbergen, in welchen gewandert wird um den zweit hoechsten Wasserfall der Welt zu sehen oder um Tiere beobachten zu koennen, sind ein Genuss. Oberhalb Little Switzerland treffen wir lustigerweise das nette Schweizer Paar Susi und Ruedi Schoensleben aus Illnau! Wie klein die Welt doch ist. (www.schoensleben.ch)

Beim Besuch von Willi und Annelies Suremann in Ladybrand finden wir ein herzliches Zuhause weg von zu Hause und werden mit feinster Schweizer Kost verwoehnt - ach war dies wunderbar!

Lesotho, ein weiteres kleines Koenigreich - 3/4 der Flaeche der Schweiz - umschlossen vom grossen Nachbarn Suedafrika, ist ein bilderbuchhafter Bergstaat. Das Land ist arm. Die meisten der freundlichen Besothos leben in sog. Rondavels, traditionellen Rundhauesern. Jede Familie besitzt ihr eigenes Stueck Land welches bebaut wird mit Mais und Hirse und Viehzucht ist traditionellerweise gross. Ueberall sind in Decken gehuellte Hirten mit Kuehen, Schafen und Wollziegen unterwegs. Einige Male erhalten wir ein froehliches Staendchen mit Gesang und Tanz. Nach einer spektakulaeren Woche erreichen wir abends die Grenzstation und duerfen gleich neben dem Grenzgebaeude zelten. Nachst beginnts zu schuetten, und da der Regen den ganzen naechsten Tag anhaelt, verschieben wir unsere Habseeligkeiten unters Dach und bleiben nochmals einen Tag und eine Nacht. Alle Angestellten der Immigration und Polizei kommen auf einen Schwatz vorbei. Fuer sie ist es unvorstellbar so lange Zeit von der Familie getrennt zu sein und solche Strecken mit dem Fahrrad zurueck zu legen.

In einem staendigen Auf und Ab gehts gen Sueden nach Port Elizabeth, welches uns mit starken Winden empfaengt. Aufgeregt warten wir auf die Ankunft von Nicole und freuen uns riesig mit ihr zusammen nach Cape Town zu radeln.


auf der Farm von Mara und Koos


Krueger NP

Krueger NP

unterwegs in Lesotho

unterwegs in Lesotho

Nature's Valley mit Nicole

Kogmanskloof Pass