Reisebericht Nr. 44, von Ecuador zurueck nach Kolumbien, 25.12.2010 - 19.2.2011

Quito - Pasto - Mocoa - San Agustin - Oporapa - Popayan - Cali - Anseram - Santa Fe - Medellin - Cartagena - Bucamaranga - Bogota

Weihnachten verbringen wir im schoenen Otavalo und leisten uns ein gemuetliches Hostel und ein gutes Nachtessen. Beim Aequator Monument legen wir eine Pause ein, denn wo sonst kann man mit einem Bein auf der suedlichen und mit dem anderen auf der noerdlichen Erdkugel stehen. Die Einreise nach Kolumbien geht flott vonstatten und die Weiterfahrt auf der spektakulaeren Strasse von Pasto via Mocoa enthaelt alles was ein Radlerherz begehrt; tolle Aussichten, fantastische Landschaften, Sonnenschein, Regenguesse, Asphalt, uebelste Naturstrasse welche selbst die Abfahrt ueber die Serpentinen vorbei an tiefen Abgruenden zu einer grossen Strapaze werden laesst. Eines abends erreichen wir nass und unterkuehlt einen Weiler. Bei einem Haus mit Terrasse fragen wir, ob wir zelten duerften, was wie immer freundlich bejaht wird. Doch zuerst servieren uns die lieben Leute noch einen heissen Kaffee um uns aufzuwaermen. Diese Gastfreundschaft erleben wir unzaehlige Male. Die Kolumbianer sind sehr liebenswert, interessiert, plaudern gerne und lassen uns ueberall ungestoert campieren.

Am letzten Tag des Jahres erreichen wir zum 2. Mal San Agustin und duerfen nochmals Igel und Paola's wunderbare Gastfreundschaft in Anspruch nehmen. Und es gibt ein freudiges Wiedersehen mit der hollaendisch/australischen Verhage Familie. Ein Jahr zuvor trafen wir sie schon in La Paz, Bolivien. (www.crazyguyonabike.com/doc/4438) Die beiden Jungen Jesse und Sammy sind mit Ihren Eltern seit 3 Jahren mit den Tandems unterwegs.

So ist es nicht eifach San Agustin zu verlassen. Doch die wunderschoene Fahrt, fuer uns die schoenste in Kolumbien, (was wirklich etwas heisst) ueber Oporapa, Argentina, Leticia, Purace nach Popayan laesst unsere Herzen nicht nur wegen der vielen Aufstiege hoeher schlagen. Der Paramo, ein auf 3600m gelegenes Hochmoor mit endemischen Pflanzen und vielen Farben, laesst uns immer wieder begeistert inne halten. (haben die ganzen Ortschaften aufgefuehrt fuer andere Velofahrer die diese empfehlenswerte Route fahren wollen). In Popayan erfreut uns die nochmalige herzliche Einladung von Hansruedi und Maria Cecilia Auer.

Auf der Panamericana nach Cali, dann Richtung Medellin ueber eine weitere wunderschoene und huegelige Strecke via Anseram, Rio Sucio, runter ins Rio Cauca Tal nach Santa Fe de Antioquia. Von Medellin nordwaerts sieht die Landschaft aus wie im Appenzell. Kletterarbeit ist auch hier angesagt. Dafuer werden wir mit einer Super-Abfahrt von 2700m (Weiden mit Milchwirtschaft) runter auf 250m belohnt. Und wie die Temperaturen sich veraendern. Oben ists 13, im Ta ltropische 35 Grad. Die Leute entlang der Kueste sind vorwiegend schwarz, die Huetten muten auch afrikanisch an. Gute Vorbereitung fuer das naechste Ziel.

Dann gibts noch einige Flachetappen zu fahren um dann endlich die ersehnte Karibik zu erreichen. In Cartagena - der Weltkulturerbe Stadt - eintreffend, tut uns alles weh, Ruecken- und Achselmuskulatur, Fuedliknochen, Handgelenke, Beine. Das lebhafte Zentrum der Altstadt in Cartagena ist sehr touristisch, denn mit seinen farbigen, kolonialen Haeusern, mit Blumen geschmueckten Holzbalkonen, den vielen gemuetlichen schattigen Plaetzen und engen Gassen, laesst diese Stadt zu einem Augenschmaus werden (klar, dass es ausserhalb der Altstadt ganz anders aussieht). Fuer uns eine der schoensten Altstaedte Amerikas.

Ein nochmaliges Zusammentreffen mit der Familie Verhage laesst uns die Plaene aendern und einige Tage an der Playa Blanca, einem weissen Sandstrand mit tuerkisblauem Wasser, ausspannen. Mit dem Bus der 24 Stunden anstatt 12 benoetigte, da wegen eines Erdrutsches die Strasse gesperrt war, gings nach Bucamaranga. Im schoenen kleinen Stadtchen Giron uebernachten wir in einem Hotel zwischen zwei Discos. Aber wir sind so muede, dass wir auch in der Disco problemlos ohne Oropax geschlafen haetten. Die Fahrt zurueck nach Bogota ist dann vor allem wegen dem Canon Chicamocha ein Genuss, aber ebenso, weil die Lastwagenfahrer am streiken waren und wir die Strasse fast fuer uns haben. In Bogota sind wir nochmals bei unseren neu gewonnenen Freunden Angelica und Claudio als Gaeste willkommen und geniessen das Beisammensein. Claudio faehrt uns noch zum Flughafen und dann heisst es Abschied nehmen von unseren Freunden, Kolumbien und Suedamerika.