Reisebericht Nr. 34 Peru 25.8. - 22.9.2009

Lima - Pisco - Ica - Nasca - Abancay - Cusco - Puno

Krasser haette der Gegensatz nicht sein koennen zwischen den Tropen in Zentralamerika und den ersten 4.5 Radtagen von Lima bis Nasca durch die Wueste. Der Anbau von Spargel, Baumwolle und Wein in Teilen der Wueste laesst uns staunen, und die riesigen unzaehligen Huehnerfarmen scheinen hier einen idealen Platz gefunden zu haben. Klar, irgendwoher muessen die vielen Huehner kommen die taeglich auf dem Speiseplan stehen. Was ein Huhn wohl kostet? denn ein Menue mit Suppe, einem Huehnerbein, Reis und Salat, dazu Getraenk, kostet Fr. 1.50. Und nehmen wir das Essen in einem Chauffeuren-Beizli ein, so sind die huebschen Maedchen nicht weit (scheint ein weltweites Phaenomen zu sein).

Vor Nasca besteigen wir den Aussichtsturm um einen kleinen Teil der Nasca-Linien zu bewundern, diese beruehmten Scharrbilder in der Wueste, von welchen E. von Daeniken glaubt, es seien Landebahnen der Ausserirdischen. Na ja, was sonst?

Danach wird die Weiterreise happig. 100 km, 4000 Hoehenmeter innert 2 Tagen, dies - und dann in dieser duennen Luft weitere 100 km strampeln durch die Pampa in Hoehen zwischen 3900 und 4100 Metern, mit kaltem Gegenwind der uns um die Ohren pfeift - beschert mir einen Zustand der Erschoepfung wie ich (Margrit) dies noch nie erlitten habe. Dafuer erleben wir einen unvergesslich farbigen Sonnenuntergang an unserem 38. Hochzeitstag und bewundern traumhafte Ausblicke, herrliche Taeler mit Wasserfaellen und weidenden Lamas, Pampa mit unzaehligen der eleganten Vicuñas, tiefblaue Seen und endlich die imposanten, schneebeeckten 6000-er Gipfel. Erwaehnenswert sicher auch die atemberaubenden Abfahrten in Taeler runter bis zu 1900m, in welchen die gruenen Papageien in Schwaermen laermend umherfliegen. Gluecklich sind wir auch wieder ueber das unbeschwerte Campieren ueberall, obwohl es nachts ueber 3000m bitterkalt wird und am Morgen die Wasserflaschen gefroren sind.

In der alten Inkahauptstadt Cusco erholen wir uns einige Tage von den Strapazen und erfreuen uns an den Annehmlichkeiten dieses touristischen aber wunderschoenen und interessanten Ortes. Machu Pichu besuchen wir nicht, da wir den ueberwaeltigenden Eindruck den wir beim letzten Besuch vor 25 Jahren erhielten, nicht trueben moechten, und auch weil dies ein sehr teueres Unterfangen geworden ist.

Nach der Akklimatisation ist das Radfahren auf dieser Hoehe - meist um 3800m - kein Problem mehr, und so benoetigen wir fuer die 390 km von Cusco nach Puno nur 4 Tage. Unterwegs stellen wir fuer eine Nacht das Zelt bei einer Heisswasserquelle auf. Das Bad im 40 Grad warmen Wasser ist fuer die Radler-Waden eine Wohltat. Morgens verlassen wir Agua Calientes mit einem treuen Begleiter. Der schwarze, huebsche Hund rennt immer neben uns her bis auf die Passhoehe von 4338m, dann als die Passabfahrt andauert, kann er endlich nicht mehr mithalten und wir hoffen, dass er seinen Weg zurueckgeht.

Die karge Schoenheit des Altiplano, mit den einfachen Lehmhaeusern und dem Fluss in welchem Flamingos stolzieren, ist beeindruckend. Ebenso die Indios, welche hier den Boden mit Ochsen und Hakenpflug bearbeiten.

Entlang des Titicacasees ist es wunderschoen zu fahren, herrliche Landschaft und im Hintergrund sind immer die Schneeberge zu sehen. Nachmittags tuermen sich immer bedrohlicher Wolken zu Gewittertuermen auf und kuendigen an, dass die Regenzeit nicht mehr lange auf sich warten laesst.



unterwegs von Pisco nach Nasca

Aufstieg bis 4300m Pass

 

Aufstieg bis 4300m Pass

 

unser 38. Hochzeitstag

hoch nach Abra Socllaccasa (3900m)

Impressionen von Cusco

Passhoehe Abra La Raya