Reisebericht 23, Laos 29.12.2008 - 26.01.2009
Reisebericht 24, Kambodscha  26.01.2009 - 14.02.2009

Reisebericht 23,  Laos  29.12.2008 - 26.1.2009

Luang Namtha - Luang Prabang - Vang Vieng - Pakse - Don Det

Mit Andreas, unserem Neffen aus Vals, treffen wir uns in Luang Namtha und zusammen durchqueren wir Laos von Norden nach Sueden. Fuer die Routenwahl sind die neuen Visabestimmungen Thailands, welche nur noch einen 15/taegigen Aufenthalt gewaehren fuer Ueberland Reisende, ausschlaggebend.

Im Norden gibts happige Aufstiege, tolle Aussichten und schoene Minderheiten-Doerfer. Da die Hmong (Bergvolk) gerade auch Neujahr feiern, sehen wir viele huebsch herausgeputzte Maedchen in ihren traditionellen Kleidern.

Lunang Prabang - die aelteste intakte Tempelstadt Suedostasiens - liegt malerisch am Mekong. Dem mit 4425 km viert laengsten Fluss Asiens, folgen wir mit einigen Abweichungen bis nach Phnom Penh, Kambodscha.

Unterwegs lassen wir unsere von den vielen Hoehenmetern strapazierten Muskeln in einer Heisswasserquelle erholen. Und eine Traumfahrt erleben wir - mit unvergesslichen Ausblicken auf die Kalksteinberge und eine malerische Landschaft - bei der Abfahrt nach Vang Vieng. Danach wird die Gegend flach, das Radfahren einfach und die Temperaturen werden taeglich waermer, bis zu 36 Grad. Auf der mit Kokospalmen gesaeumten idyllischen Insel Don Det - einer der sog. 4000 Inseln im Mekong - lassen wir einige Tage die Seele baumeln, geniessen die Ruhe, baden im nicht allzu sauberen Fluss und bestaunen die imposanten Wasserfaelle. Durch das ganze Land begleitet uns immer und ueberall die freudigen Sabaidii (hallo) Rufe der Kinder.


Reisebericht 24,  Kambodscha  26.1. - 14.2.2009

Stung Treng - Kratie - Kompong Cham - Phnom Penh - Kep - Sihanoukville

Das durch Pol Pot gebeutelte Land, in welchem zwischen 1975 und 1979 etwa 2 Millionen Menschen ermordet wurden, hat heute eine Gesamtbevoelkerung von etwa 14 Mio, von welcher 40% juenger als 15 Jahre sind. Jeder Dritte lebt unter der Armutsgrenze, d.h. er hat weniger als 50 Rappen pro Tag zur Verfuegung. Die Einkommen sind generell gering, so verdient ein Lehrer z.B. etwa 40 Dollar pro Monat. Der ueberwiegende Teil der Bevoelkerung arbeitet als Bauern auf dem Land. Hier beherrschen Ochsenkarren das Strassenbild. Umso groesser ist unser Erstaunen ueber die hohe Anzahl von neuen, grossen teuern Lexus (Luxusautos). 

Die Kambodschaner sind sehr freundlich, lachen und rufen uns Falangs (Langnasen) ein froehliches Hallo zu. Stellen wir das Zelt auf, ist sofort die ganze Kinderschar des Dorfes versammelt und bestaunt uns und unser Tun. Spaeter kommen oft noch die Maenner auf einen Schwatz vorbei, seltener dann die Frauen. Interessant wird es fuer uns wenn jemand Englisch spricht und alle Fragen und Antworten uebersetzen kann.

In Phnom Penh findet ein Valsertreffen statt mit Patrick und Regula. Und schon allzuschnell ist es Zeit sich von Andreas zu verabschieden. Die Reise geht wieder alleine weiter, Richtung Sueden. Als wir vor 8 Jahren Kambodscha mit dem Rad erkundeten und damals auch Kep besuchten, war dies ein trister Ort mit zerschossenen und ausgebrannten Villen. Nun ist vieles wieder aufgebaut und die vermoegenden Kambodschaner kommen wieder hieher in die Ferien.

Sihanoukville hat sich stark entwickelt und lebt nun groesstenteils vom Tourismus. Weg von der Stadt finden wir eine wunderschoene, ruhige Beach mit weissem Sand und schattenspendenden Baeumen, und dort stellen wir das Zelt auf fuer einige Tage. Das reinste Paradies, waeren da nicht die Sandfliegen.

Die Weiterfahrt durch den Nationalpark der Kardamomberge ist reizvoll; praktisch verkehrsfrei fuehrt die Strasse durch schoenen, unverdorbenen Dschungel. Unvergesslich ist diese Fahrt auch fuer Pius, denn er wurde von solch heftigen und schmerzhaften Muskelkraempfen geplagt, dass ein weiterradeln nicht mehr moeglich war. Auf der sonst unbewohnten Strecke gabs gluecklicherweise eine Huette, und die dort lebende Familie kuemmerte sich liebevoll um Pius und massierte seine zum zerreissen gespannten Muskeln bis er wieder stehen konnte. Auch durften wir unser Zelt gleich bei ihnen aufschlagen und so konnte Pius sich erholen. Am naechsten Tag ueberquerten wir dann die Grenze nach Thailand, und einen weiteren Tag spaeter erreichten wir wieder Koh Chang, den Ausgangspunkt unserer 4 1/2-monatigen, 7000 km langen Rad-Rundtour durch Suedostasien.

In den vergangenen 22 Monaten sind wir nun gesamthaft ueber 29'0000 Kilometer geradelt und Pius hat waehrend unserer Velotour 16 Plattfuesse geflickt.