Reisebericht 16: Usbekistan 26.6.2008 - 19.7.2008

Buchare, Kiva, Samarkand, Tashkent

Die gemuetliche Stadt Buchara an der alten Seidenstrasse ist immer noch beeindruckend schoen mit all ihren Baudenkmaeldern. Vor allem die unzaehligen, wunderbar gefliesten Medressen (Islamische Schulen) sind Meisterwerke der orientalischen Architektur. In unserem Gedaechtnis haften bleiben wird wohl die Nacht vor unserer Weiterreise. Morgens um zwei scheppern Tueren und Fenster, verursacht durch Druckwellen. Alle Leute rennen auf die Strasse, niemand weiss was los ist. Der Himmel ist rot gefaerbt und fuer weitere 2 Stunden hoeren wir Detonationen. Spaeter erfahren wir dass 20 Km weiter weg ein Waffenlager der Armee in die Luft gegangen ist.

Der Besuch in der Oasenstadt Kiva im Nordosten Usbekistans - heute eine Museumsstadt - lohnt sich trotz einer anstrengenden 12-stuendigen Busfahrt. Kiva ist die einzige Stadt Zentralasiens welche in ihrer Gesamtheit erhalten ist - Stadtmauern, Stadttore, Moscheen, Medressen, Minarette. Bis ins 19. Jahrhundert war diese Stadt vor allem wegen seinem Sklavenhandel beruehmt. Fuer die Sklavenkarawannen bedeutete die Reise durch die Steppe und Wueste, welche von wilden Staemmen bewohnt und beherrscht wurde, ein unvorstellbarer Graeuel.

Samarkand - wenn wir dieses Wort nur schon hoerten, so traeumten wir vom Orient und wollten am liebsten sofort aufbrechen. Und nun ist dieser Traum Wirklichkeit geworden und ein weiteres Ziel unserer Reise ist erreicht. Wir erhalten einen Eindruck von der glanzvollen Vergangenheit dieser Staedte entlang der Seidenstrasse. Im Zentrum Samarkands liegt der Registan Platz, frueher Haupt- und Handelsplatz, mit seinen imposanten Toren und drei Medressen mit grossartigen Mosaikarbeiten. Gewaltig sind auch die Ausmasse der Bibi-Khanym Moschee, nur schon das Haupttor ist 35 m hoch. Diese Moschee hat eine interessante Legende. Die Chinesische Frau von Timur, Bibi-Khanym, liess diesen Bau errichten waehrend Timur auf Feldzug war, als Ueberraschung fuer ihn. Der Architekt verliebte sich derart in die huebsche Bibi-Khanym, dass er sich weigerte die Moschee fertigzustellen, wenn er der Frau Timurs keinen Kuss geben duerfte. Der Kuss hinterliess ein bleibendes Mal. Als Timur dies entdeckte, liess er den Architekten hinrichten und erliess die Weisung, dass in Zukunft alle Frauen Schleier zu tragen haetten um die Maenner nicht in Versuchung zu fuehren.

Das Mausoleum in welchem Timur, gestorben 1405, sowie 2 seiner Soehne und Enkel begraben liegen, besticht vor allem wegen seines geriffelten Doms.

Nach Tashkent, der modernen Hauptstadt Usbekistans, fahren wir mit dem Zug und lassen unsere Velos im Hostel in Samarkand stehen. Hier woll(t)en wir die Visa fuer die Weiterreise beantragen. Es ergaebe eine eigene, lange Geschichte. Schlussendlich haben wir nun die Visa fuer Tajikistan und Kirgistan im Sack. Das Schoenste daran war, dass 7 Radfahrer zusammen hier waren und wir lustige Abende zusammen verbrachten. Schlussendlich haben wir nun die Visa fuer Tajikistan und Kirgistan im Sack. Und so kanns nun endlich weiter gehen. Am Sonntag, 20.7.08 werden wir von Samarkand nach Tajikistan radeln, wir freuen uns auf die Berge und der Hitze hier zu entkommen.


in der Kalon Moschee, Buchara


Bibi-Khanym Moschee


Usbeke

diese Kinder scheinen es Lustig zu haben!