Reisebericht 15: Turkmenistan 22.6. - 26.6.2008

Im Schatten einer gewaltigen Karawanserei - hier hat vielleicht auch Marco Polo uebernachtet als der Handel auf der Seidenstrasse noch mit mehr Risiken verbunden war und die Karawanen Schutz fanden hinter diesen starken Mauern - stellen wir das Zelt zum letzten Mal auf bevor wir die Grenze zu Turkmenistan erreichen.

Die Grenzueberquerung in Sarakhs ist schleppend auf der persischen Seite und beansprucht viel Zeit. Dafuer arbeiten dann die Turkmenischen Beamten schneller. 3 Stunden spaeter sitzen wir - zusammen mit Maarten und Janneke aus Holland - endlich im Sattel. Fuer die Durchquerung von Turkmenistan bleiben uns nur noch vier einhalb Tage Zeit, denn mehr als ein 5-taegiges Transitvisa war nicht zu erhalten. 510 Kilometer muessen wir also in dieser Zeit schaffen. Der Gegenwind blaest uns hart entgegen, Pius und Maarten wechseln sich gegenseitig in der Fuehrung ab. Trotzdem ist dies - bei dem staendigen schuetteln und schlagen sowie der Hitze - eine gewaltige Herausforderung. Abends sind wir jeweilen total kaputt und fallen stoehnend auf unsere Matten.

Nur einmal gibts ein Hotel zwischendurch. Und was fuer eines! Fuer satte 40 Dollar gibts einen Dreckstall (noch ein Sowjetisches Relikt) mit einer Toilette welche schwer zu beschreiben ist. Auf jeden Fall koennt ihr euch dann das Foto davon anschauen. Aber wenigstens Wasser gibts und so koennen wir uns den Schweiss und den Sand vom Leibe waschen. Die Landschaft ist flach, steppenartig, anfaenglich sind die Felder noch bewaessert und meist ist Baumwolle angepflanzt, danach wirds karger, und ueberall wo es keine Bewaesserung gibt, ist Wueste.

Die Leute sind freundlich und offen, und die Schleier sind gefallen. Es ist schoen, all die Frauen in ihren farbigen Roecken anzuschauen. Und wir koennen wieder in kurzen Hosen velofahren, was fuer eine Erleichterung. Und das Kopftuch benuetzen wir nur noch um das Wasser kuehl zu halten fuer eine kleine Weile (Tuch benetzen und der Wind besorgt den Rest). Der Wind blaest zeitweise so stark, dass der Sand ueber die Strasse geblasen wird, und jedes Mal wenn ein Lastwagen an uns vorbeifaehrt, zerrt es uns hin und her und wir koennen (buchstaeblich) mit den Zaehnen knirschen.

Am letzten Tag wird Maarten noch vom Durchfall heimgesucht und er muss furchtbar leiden. Nur ganz knapp, d.h. 5 Minuten vor Grenzschluss erreichen wir den Zoll. Geschafft! und einen Tag spaeter stossen wir mit einem Bier auf unsere erfolgreiche Durchquerung an in Buchara (Uzbekistan). Wir sind froh, das liebenswuerdige Paar Maarten und Janneke getroffen zu haben, alleine haetten wir dies nie geschafft.

wir sind jetzt: vom 26.6. an sind wir fuer ca. 4 Wochen in Uzbekistan


Strassenverkaeuferinnen in Mary


Karawanserei in Turkmenistan


Ziegenhirt in Turkmenistan


Toilette in 40 Dollar Hotel
Turkmenistan