Reisebericht 13:
Oman 14.03.2008 - 07.04.2008

Dubai 07.04.2008 - 23.04.2008

Oman 14.3. - 7.4.2008

In rasanter Fahrt gelangen wir vom Hochplateau von 1000 Meter ueber eine aus dem Fels gehauene, imposante Pass-Strasse auf Meereshoehe hinunter. An der Suedkueste Omans ist zu dieser Zeit die Landschaft braun und trocken. Doch beruehmt ist diese Gegend nach und waehrend der Regenzeit. Dann ist alles gruen, es gibt schoene Wasserfaelle und Pools, und Touristen aus der ganzen Golfregion reisen an.

Die geplante 1000 Kilometer Wuestendurchquerung nehmen wir nach kurzer Ruhepause in Angriff. Einige steile Anstiege sind zu bewaeltigen, waehrend das Thermometer zeitweise auf 47 Grad klettert. Und wir sind gluecklich, nachts wiederum in der Wueste unser Zelt aufschlagen und genussvoll unterm klaren Sternenhimmel schlafen zu koennen. Am naechsten Tag radeln wir durch monotone, flache Wueste. Mittagspause machen wir in einer Raststaette entlang der Strasse. Keine halbe Stunde spaeter: Bremsen quietschen, ein dumpfer Knall - dann werden wir und die Velos auf die Strasse geschleudert, das Gepaeck wird aus den Verankerungen der Gepaecktraeger gerissen, und alles liegt verstreut in der Wueste. Doch wir haben ein Riesenglueck im Unglueck. Schuerfungen, Quetschungen, schmerzende Ruecken und kaputte Velos sind die vergaenglichen Andenken. Der unfallverursachende Autofahrer faehrt mit uns und seiner Familie bis nach Muskat und sorgt auch dafuer, dass unsere Fahrraeder dahin transportiert werden. In einem Hotel erholen wir uns dann langsam vom Schock und den Verletzungen, und geniessen die schoen am Arabischen Meer gelegene Stadt mit den vielen mit Blumen bepflanzten Anlagen entlang der Strassen. Fuer Fussgaenger ist die Stadt nicht gemacht, denn Unter- oder Ueberfuehrungen sind praktisch inexistent, und man muss immer um sein Leben rennen.

Dubai 7.4. - 23.4.2008

Die Reise nach Dubai treten wir mit dem Bus an, Velos im Gepackabteil. Eine Woche lang duerfen wir in der Villa von Waedi (mein Ex-Chef aus adidas-Zeiten) und Fraenzi wohnen und uns verwoehnen lassen. Kreuz und quer werden wir durch die Stadt chauffiert und Waedi zeigt uns die vielen geplanten und im Bau befindlichen Projekte. Es ist unbeschreiblich, ein Eldorado fuer Architekten. Ganz Dubai ist eine Riesenbaustelle, und die Bauten muessen immer noch groesser, noch hoeher, noch exklusiver, noch ausgefallener werden als Bestehendes. So ueberragt der Burj Dubai mit seinen fast fertig erstellten 780 m im Moment noch die Stadt, aber ein 1200 m hoches Gebaeude ist bereits geplant. Oder die Palmen und "die Welt", im Meer in diesen Formen kuenstlich aufgeschuetteten vorgelagerten Inseln, sind genauso verrueckt.

Mit Nicole und Beat zusammen schauen wir uns im verkehrsgeplagten Dubai einige der unzaehligen Shoppingmalls an, besuchen das Skidrome, bestaunen beruehmte, schicke Hotels und utopische Bauten, schlendern dem Creek entlang, lassen uns im Goldsuq vom vielen Schmuck betoeren - und immer wieder staerken wir uns mit einem indischen oder pakistanischen Essen. Die meisten der 80% Auslaender sind Inder oder Pakistani. Diese arbeiten hier zu harten Bedingungen und fuer sehr wenig Geld. Iran - ein neues Land, eine neue Kultur erwartet uns als naechstes.Die Faehre legt am 23. April fruehmorgens ab nach Bandar-e-Abbas. Etwa 2 Monate gedenken wir im Iran zu radeln.

Dubai, 22.4.2008