Reisebericht 11: Sudan 29.01.2008 - 15.02.2008

Wadi Halfa - Abri - Kerma - Dongola - Abu Dom - Khartoum

Sudan, ein Land das besser bekannt ist fuer seine Kriege und die radikale Islamische Regierung, bietet uns Reisenden ein ganz anderes Bild, ein freundliches, warmherziges. Wir radelten allerdings nur in einem marginalen Teil des Landes, naemlich im Norden des Sudan, entlang des Nils mit seinem schmalen Streifen fruchtbaren Landes welches versucht, die umgebende Wueste zurueck zu draengen.

Um 11 Uhr morgens besteigen wir die Faehre in Asuan, nachdem die Zollformalitaeten mit einem letzten Bakschisch schnellstens erledigt wurden. Abends um 7 sind alle Passagiere und die gewaltige Menge von Waren an Bord, und die unbequeme Ueberfahrt auf einem harten Holzsitz dauert bis zum naechsten Mittag.

Mit dem Rad sind wir dann schnell im Dorf Wadi Halfa und hier muss der Buerokratie noch Genuege getan werden. Nachdem uns fuer das Visa bereits je 100 Dollar abgeknoepft wurde, verlangt das Immigrationsbuero fuer die sog. Registrierung (mind. 5 Leute muessen unterschreiben, was bedeutet dass jemand deren Lohn bezahlen muss :-)) nochmals 43$ Gebuehren.

Am naechsten Morgen fuellen wir unsere Wasser-, Gemuese- und Fruechte-Vorraete auf, denn es soll fuer 3 Tage resp. fuer die 130 km Wueste bis zum naechsten Dorf reichen. Es blaest ein starker Rueckenwind und dazu sind etwa 40 km der Strasse asphaltiert, was unseren Weg erleichtert. Dann allerdings nur noch steinige Wellblech- oder Sandpisten, was ermuedend ist und eine konzentrierte Fahrweise verlangt. Es ruettelt und schuettelt uns richtig durch, ploetzlich bleiben wir wieder mal im tiefen Sand stecken, muessen schieben und hie und da werden wir von einer feinen braunen Staubwolke eingehuellt. Die Wueste ist reizvoll und abwechslungsreich, und laesst uns immer wieder bewundernd staunen. Allabendlich stellen wir dann unser Zelt auf, kochen uns einen Kaffee als Belohnung fuer die ueberstandenen Strapazen und geniessen die Stille der Sahara und liegen stundenlag unter dem schoenen Sternenhimmel.

Die Doerfer der Nil-Route entlang sind wunderhuebsch. Die Nubischen Haeuser mit ihren hohen Aussenmauern, den farbigen Fenstern und den reich mit geometrischen Mustern verzierten Eingangstoren, bezaubern uns. Und die Nubier sind aeusserst freundliche, interessierte und angenehme Leute, welche erstaunlich oft Englisch sprechen und uns gerne einen Eindruck vermitteln, wie sie leben. In jedem Dorf koennen wir aus den bereitgestellten Tongefaessen Wasser nachfuellen. Oft schmeckt dies brackig und es hat eine braeunliche Faerbung, aber es ist gut und ohne zu filtern trinkbar.

Nach einer Woche Fahrt kommen wir auf Asphalt, und in einer groesseren Ortschaft (in Dongola nach 440 km) uebernachten wir in einem Hotel um wieder mal waschen und duschen zu koennen. Budgethotels hier im Sudan sind unvorstellbar schreckliche Loecher. Unser Bett glich den Wellblechstrassen, die Bettwaesche wird (Pius hat sich freundlich erkundigt) woechentlich gewaschen und der Boden ebensooft gewischt, und nachts ists laermig aber gottseidank dunkel. Auf jeden Fall sind wir froh, dass wir das Zelt dabei haben.

Je weiter suedlich wir gelangen, desto waermer wirds. Das Thermometer klettert bis auf 37 Grad mittags. Gut sind wir hier im Winter unterwegs. Auf den neuen, geteerten Strassen kommen wir flott voran. Die restlichen 530 km bis Khartoum legen wir in 4 Tagen zurueck. Doerfer gibts in dieser Wueste keine, aber jeden Tag war Wasser in einem Teehaus erhaeltlich, entweder aud den Tongefaessen, aus Faessern oder Ziegenfellen. Eine letzte Nacht geniessen in der Wueste - und dann sind wir in der verkehrsreichen Hauptstadt Khartoum. Was fuer ein Gegensatz.

Wie weiter - das war die grosse Frage. Viele Varianten haben wir durchgesprochen, uns ueberall informiert, Ideen wieder verworfen - und nun fliegen wir nach San'a ueber Dubai. So werden wir Jemen noch vor der Regenzeit bereisen koennen.

Nun haben wir noch was ganz PERSOENLICHES anzufuegen. Der mexikanische Freund Fabian unserer Tochter Tanja ist bei den Renegades Zuerich als American Football Player unter Vertrag. Er sucht nun in der Schweiz noch dringend eine Arbeit von 40%. Das Arbeitsvisa dafuer hat er erhalten. Fabian hat Design studiert, er spricht Spanisch als Muttersprache, sehr gutes Englisch und lernt fleissig Deutsch. Als Referenz - er hat unsere Visitenkarte sowie den Header der Webpage designed. Wenn jemand von Euch diese Zeilen liest und ein Projekt oder irgend eine Arbeit hat die Fabian uebernehmen koennte, waeren wir alle sehr froh darueber. Kontaktnahme: fabian_munoz_cabrera@yahoo.com.mx Natel: +41 78 638 06 72, oder Tanjas Natel: +76 420 03 69)

Khartoum, 14.2.2008


Sandsturm im
Nordsudan


Piste Sahara Sudan

Teehaus

Nubische Famile

Wellblechstrasse
Sudan

Sandpiste

Kinder

Bekanntschaften